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Hagebutte und Heckenrose
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Autor:  Heimi [ 13.01.2012, 15:24 ]
Betreff des Beitrags:  Hagebutte und Heckenrose

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4

Titel: Hagebutte und Heckenrose
Kategorien: Info
Menge: 1 Info

============================ QUELLE ============================
-- Erfasst *RK* 13.01.2012 von
-- Christa Gabler

Eine beliebte und oft dennoch falsch beantwortete Frage lautet nach
dem Lied von Hoffmann von Fallersleben: Was ist das, "Ein Männlein
steht im Walde ganz still und stumm. Es hat von lauter Purpur ein
Mäntlein um. Sag wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald
allein mit dem roten Mäntelein?" Nein, nicht der Fliegenpilz, es ist
die Hagebutte. Dass sie bereits sehr früh bekannt gewesen ist zeigen
u.a. die bei den Pfahlbauten am Bodensee gefundenen Hagebuttenreste.
Sie gehört zu den sommergrünen Rosengewächsen, Rosa canina L., oder
als gemeine Heckenrose bezeichnet in vielfältig auftretender Art. Im
Wald und an Wegrändern, Böschungen, Gebüsch und Kahlschlägen,
Bahndämmen, findet sie ihren Platz wenn es dort ausreichend sonnig
ist. Als volkstümliche Namen sind u.a. bekannt Hundsrose, Heiderose,
Hagebutte, dann noch Helfestude, Hetschepetsch. Zerlegt man den
Namen Hagebutte und ü+bersetzt so lautet es in etwa Hag = dichtes
Gebüsch und Butte = Gefäß, in welchem die Samen eingebettet sind.

Die als Hundsrose bezeichnete Art ist nur eine, davon aber Häufigste,
der zahlreichen wild wachsenden Rosenarten. Botaniker bezeichnen
Hagebutten als Scheinfrucht weil die scharlachrote fleischige Hülle
nicht aus den Fruchtknoten selbst sondern aus den Blütenböden
entsteht. Überall in Mitteleuropa ist sie zu finden und kann
stattliche Ausmaße annehmen. Ihre Zweige können weitbogig überhängen.
Alle Rosen haben Dornen, so lautet es aus dem Volksmund von jeher.
So auch die Hagebutte oder Heckenrose. Die Pflanze ist ein
Spreizklimmer mit hakigen, kräftigen Stacheln besetzt. Die Blätter
sind unpaar gefiedert spiralförmig angeordnet. Ihre Blütezeit ist
von Mai bis Juni. meist rosa bis weiss erscheinend. Bis zu drei
Meter Höhe können es schon werden, die Rosensträucher, je nach
Standort.

Einen besonderen Insektenfeind hat die Hundsrose welche nach dem
Stich Rosengallen hervorrufen, bekannter als Rosenschwamm.

Schlechthin als Hagebutte wird die fleischige, eiförmig gestaltete
Sammelnussfrucht der Rosen bezeichnet welche aus den Blüten mit
ihren apokarpen Fruchtknoten reift in der Zeit von Ende August bis
Mitte Oktober. Die Nussfrüchtchen färben sich mit zunehmender Reife
rot.

Inhaltsstoffe der Hagebutte isnd u.a. hauptsächlich das die Frucht
rot färbende Carotonoid Lycopin, das auch in Tomaten reichlich
vorhanden ist. Dazu organische Säuren und Gerbstoffe, Pektin,
Galaktolipid, Flavonoide, Vitamin B1, B2, C, E, K, PP und das
Provitamin A,. Oligosaccharide, Fruchtsäuren, Spurenelemente und
Mineralstoffe sowie Vanillin. In der Hagebutte sind pro 100 g bis zu
500 mg. Vitamin C, das ist wesentlich mehr als in der Zitrone.

Für die medizinische Anwendung, hier der Schale, dazu die Kerne und
feinen Härchen herausnehmen. Heilanzeigen sind u.a. bekannt bei
Bronchitis, Fieber, Rheuma, Gicht, Nieren- und Blasenleiden, sowie
bei Durchfall und vor allem zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten.
Dazu als angenehmer säuerlicher Hagebuttentee. Dieser wird nicht nur
zur Unterstützung bei fieberhaften Infektionen empfohlen. Um einen
Tee zuzubereiten werden die Nüsschen aus den Achsenbechern entfernt.
Hagebuttentee wirkt harntreibend und wird bei Blasen- und
Nierensteinen in größeren Mengen, etwa 2 Liter pro Tag, getrunken.
Es kann zur Wirkung auch entsprechend hergestellte
Hagebuttenmarmelade, Hagebuttensirup oder Hagebuttenmark,
esslöffelweise eingenommen werden. Bei Gicht wird zur Beeinflussung
der Harnsäure der Genuss von Apfelwein und Hagebuttentee, davon bis
zu zwei Liter täglich, empfohlen, der zugleich auch bei Nieren- und
Blasensteinen zur Ausfällung geleiten kann. Die Blütenknospen und
jungen frischen Blätter gelten als angenehmes Abführmittel. Auch zur
Förderung der Narbenbildung werden diese herangezogen. Die
Rosengallen wirken wegen ihrer Gerbsäure als Heilmittel
adstringierend und tonisch. Um Wunden zu reinigen wird ein
Hagebuttenaufguss zubereitet mit 50 Gramm Blätter der Hundsrose.

Der griechische Arzt Dioskurides verwendete Hagebutten bei
Darmkatarrhe und der italienische Arzt Mattioli setzte die Kerne, im
Mund zerkaut, bei Steinleiden ein. Das Rosenöl wird auch in der
Kosmetik angewendet.

Rezepte für die Küche:

Die äußere rote Schale, von Härchen und Kernen befreit, wird gerne
für die Zubereitung eines Tees, Marmelade oder einer Soße zubereitet.
Dazu müssen die Kerne herausgenommen und feinen Härchen ausgefiltert
werden. Sie verbleibt am Stiel und ist eine willkommene Winterzierde
dieses Strauches. Im inneren befinden sich die Nussfrüchtchen

Die reifen Hagebutten können soweit sie von Kernen und Haaren durch
besonderes Filtern beseitigt sind ,zu einer Soße bereitet werden.
Dazu benötigen wir 100 Gramm der frischen (oder 50 Gramm
getrockneter) Hagebutten. 1 Stück unbehandelter Zitronenschale, ein
Viertelliter Wasser, 5 Gramm klassischer Speisestärke und 50 Gramm
Zucker. Dazu 1/10 Liter Rot- oder Weißwein. Nun die Hagebutten und
die Zitronenschale weich kochen, durch ein Sieb geben und mit der
kalt angerührten Speisestärke verdicken. Nun mit Zucker und dem
gewählten Wein abschmecken. Gut warm servieren.

Im Frühjahr können die jungen noch nicht behaarten Blätter zum Salat
der Saison beigefügt werden.

Ein Tee wird zubereitet aus der Schale oder auch den Kernen. Die
Haare müssen durch filtern herausgelöst werden da sie sonst zu
Reizungen im Mund und Rachenraum führen. . mit ein bis zwei
Teelöffel der Droge auf eine Tasse Wasser. Dazu wird das Ganze 10
Minuten gekocht und dann abgeseiht. Der Tee ist so warm wie möglich
getrunken. Drei Tassen pro Tag trinken ist ausreichend. Der Tee gilt
als vorzügliches Stärkungsmittel. Gerne wird auch ein Hagebuttemus,
Hagebuttenlikör, Hagebuttenwein, Marmelade mit Äpfel oder Orange
zubereitet. Eine besondere Wirkung hat eine entsprechend zubereitete
Hagebuttenmarmelade.

Den Gartenliebhabern fällt für die Artenvielfalt zu ergänzen immer
neuere Veredelungstechnik ein. Zu sehen sind einige davon in
besonderer Ausführung im Garten des Schlosses zu Pappenheim im
Altmühltal.

=====

Autor:  Schiritorte [ 18.01.2017, 07:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hagebutte und Heckenrose

Sehr interessant!

:!thank:

Autor:  Michi [ 19.01.2017, 19:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hagebutte und Heckenrose

Danke für das wissenswerte. Sehr interessant :III:

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