========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Löwenzahn Kategorien: Info Menge: 1 Info
============================ QUELLE ============================ -- Erfasst *RK* 12.01.2012 von -- Christa Gabler
Pflanzen Portrait Löwenzahn und ihre Verwendungsmöglichkeiten. Löwenzahn, Taraxacum off. Web. (sensu lato) gehört zur Gattung der Korbblütler. Sie war Pflanze des Jahres 2009. Sie ist salopp gesagt ein im Garten nicht gern ge gesehener Gast. Geringschätzig wird sie geflissentlich am Wegesrand übersehen. Einzig und alleine Kinder erfreuen sich wenn sie die "Pusteblume" in ihrer Reife dem Samen das Fliegen beibringen. Dennoch, diese Pflanze hat eine bedeutende Wirkung in der Pflanzenheilkunde. Das verdankt sie ihren neu entdeckten Wirkstoffen. Sieht man Löwenzahn in Verbindung mit Honig und folgt dann weiter das er Anziehungspunkt für Bienen ist wird eine andere Einschätzung gegeben sein. Löwenzahn im Garten als Anziehungspunkt für Bienen ist ganz nebenbei auch noch nützlich da die Bienen dann auch noch die blühenden Obstbäume besuchen und damit für eine Befruchtung sorgen. Folge: Gute Obsternte! Aus dieser Perspektive gesehen ist der Löwenzahn auch im Garten eine nützliche Pflanze.
Löwenzahn ist sogar Medizin, nämlich für die Leber und Galle. Die Inhaltsstoffe helfen der Leber bei ihren Entgiftungsaufgaben. Eßbar sind übrigens alle Teile des Löwenzahn, von der Wurzel über die Blätter, Stängel und die Blüten. Der Geschmack ist sehr bitter und deshalb sollte man z.B. zum Salat nur wenige Blätter beifügen. Löwenzahn ist zwar nicht giftig aber, es ist ein Korbblütler. Das bedeute für allergisch reagierende auf Korbblütler: Finger weg! Das gilt auch wenn Löwenzahn als Zutat zum Salat verwendet wird.
Zunächst der Wachstumsort. Sie mag gerne stickstoffhaltige Böden. Offensichtlich war die Pflanze vor dem 15. Jh. nicht bekannt. Erstmals dargestellt wurde sie 1546 wo Hieronymus Bock die harntreibenden Eigenschaften anführt. Der deutsche Apotheker Tabernaemontanus bezeichnete sie im 16. Jh. als unvergleichliches Wundkraut aus. Früher wurden alle Teile der Pflanze, Blüten, Stängel, Blätter und Wurzeln verwendet.
Was zeichnet diese Pflanze aus, die im Französischen unverblümt als "Piss-en lit" bezeichnet wird weil sie den Harn fließen läßt. Auch im Deutschen kennt man den Namen als Bettseichkraut in Richtung der Anwendung weisend. Klinisch nachgewiesen ist das sie harntreibend wirkt. Durch eine Lebererkrankung Leidende mit Wassersucht leistet Löwenzahn vorzügliche Dienste. Überhaupt haben die Wirkstoffe des Löwenzahn eine besondere Wirkung auf die Leber und Galle.
Andere Namen aus dem Volksmund sind Kuhblume, Pusteblume. Als Kuhblume bezeichnet weil sie von Kühen auf der Weide gerne gefressen wird. Pusteblume daher weil nach dem Verblühen eine runder Kegel mit vielen kleinen "Fallschirmchen", an denen Samen die Samen leichten Fluges durch den Wind weggetragen werden. Als Kinder haben wir gewetteifert wie oft man blasen muß um den Löwenzahnstängel von den kleinen Fallschirmchen zu befreien. Jeder Pustevorgang bedeutete das wir später ebenso viele Kinder bekommen würden.
Bekannt sind heute einige der Inhaltsstoffe des Löwenzahn wie Ascorbinsäure, Cholin, den Bitterstoff Taraxin, Nicotinsäure, ätherisches Öl, Gerbstoff, Harze, Retinol, geringen Anteil Kautschuk, Inulin, Xanthophylle. Als Vitamine das Provitamin A, Vitamin B und C. Dazu Mineralsalze und Spurenelemente. Von den Mineralstoffen sind etwa 5 % Kaliumsalze im Kraut enthalten. Dann die auf die Prostata wirkenden Phytosterole (Sitosterol, Stigmasterol), Cumarine u.a. Der Inhaltsstoff Cumarin bei zu Kopfschmerzen oder Migräne neigenden Patienten ein möglicher Auslöser und deshalb zu meiden.
Zur Verwendung kommend sind Blüten, Blütenstängel, Blätter und Wurzeln. Die medizinische Anwendung scheint vielfältig zu sein und vor allem ist sie wegen des Vitamin C gehaltes bei Skrobut früher viel angewendet worden. Weiter bei Darmträgheit sorgt es für Bewegung im Darm. Bei Gicht, Rheuma, Appetitlosigkeit und Hauterkrankungen sind einige Hauptanwendungsmöglichkeiten aus der naturheilkundlichen Pflanzentherapie. Wegen der harntreibenden Wirkung ist es eine hervorragende Pflanze bei "Wassersucht". Der milchige Saft der Stängel soll, von Diabetikern gekaut, den Zuckerspiegel senken helfen. Den Milchsaft bei jugendlichen Warzen hier aufgestrichen soll diese verschwinden lassen. Aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen.
Ein zur Verwendung kommender Presssaft wird hergestellt aus der jungen, noch nicht geblühten Pflanze, mit den Blättern und noch kleinen Blütenstängeln. Dieser Presssaft ist zu den so genannten Frühjahrskuren ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Einnehmens. Von diesem wird bei entsprechender Diagnose täglich 1 bis 2 Esslöffel genommen. Ein Teeaufguss wird von getrockneten Blüten, Blättern und klein geheckselten Wurzeln bereitet mit 1 bis 2 Teelöffel auf eine Tasse als Aufguß. Davon bei entsprechender Indikation täglich 2 bis 3 Tassen warm getrunken.
Als Galletee wirkend gibt es eine Standartzulassung aus der Apotheke in den entsprechenden Bestandteilen. Dieser besteht aus: Löwenzahnwurzel 30 g, Mariendistelfrüchte 20 g, Javanischer Gelbwurz 20 g, Pfefferminzblätter 20 g, 10 g Kümmelfrüchte.
Tee und Presssaft sollten immer frisch zubereitet werden.
Im Küchenbereich werden die jungen Blätter vor der Blüte, weil sie dann noch nicht den bitteren Geschmack entwickeln, fein geschnitten zum Salat beigegeben. Sogar die Stängel sind essbar. Sie wirken kräftigend, Verdauung fördernd und appetitanregend. Die Wurzel wurde früher geröstet und mit der geröstete Wurzel der Wegwarte als Kaffeeersatz verwendet zum so genannten "Blümchen-Kaffee".
Mein Tipp für einen Frühstücksteller: 1 hart gekochtes Ei schneiden, eine mittelgroße gekochte Kartoffel in Scheiben geschnitten, eine Tomate in kleine Stücke geteilt, einige Gurkenscheiben, nach Geschmack Zwiebelstückchen beifügen, drei kleine Blättchen Liebstöckel, dann noch sieben bis zehn Blättchen frischen Löwenzahns und zwei bis drei noch nicht geöffnete Blütenköpfe beilegen. G u t e n A p p e t i t !
Ein selbst hergestellter Löwenzahnhonig gehört ab jetzt auf den Frühstückstisch. Er wird gefertigt mit 100 g frischen, geöffneten Löwenzahnblüten, dazu kann man auch noch einige Gänseblümchenblüten sowie blühendes Hirtentäschelkraut beifügen. In einem halben Liter Wasser kurz aufgekocht danach durch ein feines Sieb gelassen. Diese Essenz wird mit einem halben Kilo Zucker vermengt und einer zerschnittenen Orange und Zitrone, dazu noch eine Prise Vanillezucker auf Honigdicke eingekocht.
Zur Fertigung eines Löwenzahngelees nimmt man 150 g frischer Löwenzahnblüten die mit einem halben Liter Wasser ca. 5 Minuten gekocht werden. Dann durch ein feines Sieb geben und die Blüten auspressen. Diesen goldgelben Sud kalt werden lassen, mit einer ausgepressten Orange und 500 g Gelierzucker beifügend nun wieder aufkochen. Etwa drei bis fünf Minuten sprudelnd kochen. Danach noch heiß in entsprechende Glasgefäße einfüllen.
=====
_________________
 Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von andern. So bleibt dir mancher Ärger erspart.

Mein Link
http://www.straight-world.de/index.php?refid=3432
|