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  BeitragVerfasst: 26.11.2009, 08:56 Betreff des Beitrags: Wie konntest Du nur”
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Wie konntest Du nur”

Als ich noch ein Kätzchen war, unterhielt
ich
dich mit
meinem Herumtollen und brachte dich zum
Lachen.
Du nanntest mich “dein Baby”, und, obwohl
ich
einige
Nippes “killte” wurde ich deine beste
Freundin.

Wann immer ich etwas “anstellte”, hobst du
mahnend den
Zeigefinger und sagtest: “Wie konntest
du!?”,

Aber schon warst du wieder so zärtlich und
hast mich
eng an dich gedrückt.
Als du im Studium so viel lernen musstest,
hattest du
natürlich wenig Zeit für mich.
Aber ich verstand das immer, und spielte mit
meinen
Bällchen.

Ich erinnere mich an alle die Nächte, in
denen ich mich
in deinem Bett ganz eng an dich schmiegte,
und das
Leben vollkommen schien. Du tolltest dann
auch wieder
mit mir herum, und wir genossen die Sonne
gemeinsam auf
dem Balkon.

Von deinem Frühstück gab´s für mich immer
was
vom
Schinken, “aber nicht zuviel, das ist für
Katzen
ungesund!” Und ich schlief solange, bis du
von der
Arbeit nach Hause kamst.

Nach und nach verbrachtest du immer mehr
Zeit
auf der
Arbeit als mit mir, um “Karriere” zu machen.


Dann warst du so viel weg, um einen
Menschenpartner
kennen zu lernen. Ich wartete immer geduldig
auf dich,
tröstete dich bei jedem Liebeskummer, tapste
mit meinen
Pfoten deine Tränen vom Gesicht. und freute
mich, als
du endlich “deinen” Partner fandest. Zwar
keinen
Katzenfreund, aber ich respektierte deine
Wahl.

Ich war glücklich, weil du glücklich warst!
Dann kamen
nacheinander deine Kinder zur Welt.
Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war
von
den süßen
Kindchen so fasziniert, dass ich sie mit
bemuttern
wollte.
Aber du und dein Partner dachten nur daran,
dass ich
den Kindern schaden, sie gar verletzen
könne.

Deshalb wurde ich auch noch aus dem großen
schönen Raum
ausgesperrt. In dein Bett durfte ich schon
lange nicht
mehr.

Ich liebte die Kinder, und wurde “Gefangene
der Liebe”.
Sie fingen an zu wachsen, und ich wurde ihre
Freundin.

Sie zerrten an meinen Ohren, meinem Fell,
meinem
Schwanz, hielten sich auf wackligen Beinchen
beim
Laufenlernen an mir fest.
Sie erforschten meine empfindliche Nase mit
unbeholfenen Fingerchen, und ich hielt bei
all dem
geduldig still.
Ich liebte alles an den Kindern, besonders
ihre
Berührungen, weil deine so selten wurden.
Ich war bereit, die Kinder notfalls mit
meinem Leben zu
verteidigen. Ich war bereit, in ihre
Bettchen
zu
schlüpfen, um ihre Sorgen und Träume
anzuhören. Und
zusammen mit ihnen erwartungsvoll auf das
Motorengeräusch deines Autos zu hören, wenn
du in
unsere Auffahrt einbogst.
Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du
ein
Haustier hättest, zogst du aus deiner Tasche
ein Foto
von mir und erzähltest so liebevoll von mir.

Die letzten Jahre gabst du nur noch ein
knappes “Ja”
zur Antwort und wechseltest dann das Thema.
Ich war früher “deine Samtpfote” und bin
heute “nur
eine Katze”.
Dann hattet ihr eine neue
Karrieregelegenheit
in einer
anderen Stadt.
Du und deine Familie zogen in eine Wohnung,
in der
Haustiere nicht erlaubt waren.
Ein Mann hat euch das extra noch gesagt, und
ihr habt
ohne zu Zögern unterschrieben. Beide. Du
hattest für
dich und deine Familie eine Entscheidung zu
finden, die
richtig war. Obwohl einmal ich deine Familie
war.

Die Autofahrt machte Spaß, weil auch die
Kinder
mitfuhren.
Als ich merkte, wo wir angekommen waren, war
der Spaß
zu Ende. Es roch nach Hunden und nach meinen
Artgenossen, nach Angst,
Desinfektionsmitteln
und
Hoffnungslosigkeit.
Du fülltest Papiere aus und sagtest, das du
wissen
würdest, dass man ein gutes Heim für mich
finden würde.


Die beiden Damen hinter dem Schreibtisch
zuckten mit
den Achseln und betrachteten dich
merkwürdig.

Sie verstanden die Wirklichkeit, der eine
Katze über
die fünfzehn gegenüberstand.

Du hattest die Finger deiner jüngsten
Tochter
aus
meinem Fell lösen müssen, während sie weinte
und schrie
“Nein, nein nehmt mir meine liebe Katze
nicht
weg!”
Ich wunderte mich noch, wie du ihr
ausgerechnet in
diesem Moment etwas von Freundschaft,
Verantwortung und
Loyalität vermitteln wolltest. zum Abschied
tipptest du
leicht auf meinen Kopf, vermiedest dabei
tunlichst, mir
in die Augen zu sehen, und lehntest es
höflich ab,
meine offen daneben stehende Transportbox
wieder
mitzunehmen.
Du hattest einen wichtigen Termin
einzuhalten, nun habe
ich auch einen.

Kurz nachdem du weg warst, sagte eine der
netten Damen,

du hättest mit Sicherheit schon Monate
vorher
vom Umzug
gewusst, und somit wäre Zeit gewesen, einen
“guten
Platz” für mich zu finden. Sie schüttelten
bedrückt den
Kopf und fragten leise: “Wie konntest du?”

Die Damen widmeten sich uns, wann immer es
ihre Zeit
zuließ.
Wir bekamen gute und reichliche Mahlzeiten,
aber ich
verlor meinen Appetit schon vor vielen
Tagen.


Anfangs hoffte ich unentwegt, dass du zurück
kämest,
und mich hier rausholen würdest.
Dass alles nur ein böser Traum gewesen wäre
und ich
aufwachen würde . . . bei dir zu Hause . . .

Aber du kamst nie. Und dann, wann immer
jemand an
“meinem” Vermittlungszimmer vorbei ging,
presste ich
bittend meine Pfoten durch jeden möglichen
Spalt. Gab
es niemanden, der mich mochte?
Niemanden, dem ich all meine Liebe,
Dankbarkeit und
zärtliche Treue schenken durfte?

Die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den
süßen
kleinen knuddeligen Katzenkindern aufnehmen
konnte.
Unbeachtet, von allen übersehen und
vergessen, zog ich
mich in eine Ecke zurück, stand nicht mehr
auf.
Eines Tages, am Nachmittag, hörte ich
Schritte. Man hob
mich auf, trug mich über einen langen
Korridor, der in
einen Raum mündete. Es war ein seliger,
ruhiger Raum.
Die Frau legte mich auf den Tisch,
streichelte behutsam
über meinen Kopf und erklärte mir, dass ich
mich nicht
sorgen solle.

Mein Herz schlug voller Erwartung auf das,
was nun
kommen sollte. Gleichzeitig hatte ich ein
Gefühl des
Loslösens.

Mir, der Gefangenen der Liebe, gingen die
Tage aus.
Ich war mehr um die nette Frau besorgt als
um
mich
selbst. Ich erkannte, dass sie an einer Last
tragen
müsse, die Tonnen wog.
Sie band leicht etwas um meine Vorderpfote,
während
eine Träne ihre Wange hinunter kullerte.
Ich schob meinen Kopf in ihre Hand, so wie
ich es immer
bei dir getan hatte, um dir meine Liebe zu
zeigen.
Ich spürte einen leichten Einstich und eine
kühle
Flüssigkeit, die in mich hineinfloss.
Ich streckte mich schläfrig aus, schaute
dabei in die
freundlichen Augen der Frau und murmelte:”
Wie konntest
du?”

Möglicherweise verstand sie mein leises
Miauen, denn
sie sagte:” Es tut mir leid!” Sie umarmte
mich hastig
und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen
besseren
Platz zu verschaffen, wo ich nicht
missbraucht,
ignoriert und verlassen sein würde.
Einen Platz, an dem ich mich nicht
verkriechen müsse,
einen Platz der Liebe und des Lichts, der so
anders sei
als auf Erden.
Mit meinem letzten Funken Energie öffnete
ich
weit
meine Augen und sah sie unverwandt an,
versuchte ihr so
zu sagen, dass mein “wie konntest du” nicht
an sie
gerichtet war.

Ich dachte an dich, du mein geliebter
Mensch.

Ich werde immer an dich denken und auf dich
warten.
Mein letzter Atemzug ist mein Wunsch, dass
dir in
deinem Leben immer diese Loyalität
wiederfährt. . . .

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  BeitragVerfasst: 26.11.2009, 16:18 Betreff des Beitrags: Re: Wie konntest Du nur”
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  BeitragVerfasst: 26.11.2009, 17:13 Betreff des Beitrags: Re: Wie konntest Du nur”
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Dagmer, daß sollst du nicht. Ich will nur damit, die Leute zum Nachdenken bewegen bevor sie ein Tier verschenken. Gerade jetzt an Weihnachten

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  BeitragVerfasst: 27.11.2009, 07:58 Betreff des Beitrags: Re: Wie konntest Du nur”
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Trotzdem sooo traurig...... :-(

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  BeitragVerfasst: 27.11.2009, 18:20 Betreff des Beitrags: Re: Wie konntest Du nur”
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Dagmar hat geschrieben:
:-( Jetzt muss ich weinen........


ging mir nicht anders. :-(

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