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  BeitragVerfasst: 06.12.2005, 12:17 Betreff des Beitrags: Morbus Chron
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Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn (Abkürzung: M. Crohn) ist eine chronische, schubweise verlaufende Entzündung aller Schichten der Darmwand. Die Krankheit betrifft bei 30 Prozent der Patienten den letzten Teil des Dünndarms (Ileum), bei 25 Prozent der Patienten den Dickdarm (Kolon) und bei 45 Prozent beide Darmabschnitte gleichzeitig. Sie kann jedoch auch andere Bereiche des gesamten Magen-Darm-Trakts befallen. Typische Krankheitszeichen sind Leibschmerzen wie bei einer Blinddarmentzündung im rechten Unterbauch mit Durchfällen ohne Blut .

In mancher Hinsicht ähnelt Morbus Crohn der manchmal nur schwer zu unterscheidenden Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung), die jedoch auf den Dickdarm beschränkt ist.

Üblicherweise tritt Morbus Crohn im 20. bis 40. Lebensjahr erstmals in Erscheinung. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten erkranken fünf von 100 000 Menschen, in den letzten Jahrzehnten steigt die Zahl der Krankheitsfälle. Die Erkrankung ist bis heute nicht heilbar, man kann nur die Beschwerden lindern.

Wie entsteht die Krankheit?

Die Ursachen für die entzündlichen Veränderungen im Darm sind trotz großer Bemühungen bisher noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass es sich um ein Zusammenspiel von erblichen, infektiösen, psychischen, vor allem aber wahrscheinlich immunologischen Faktoren handelt.

In den befallenen Darmabschnitten entzünden sich alle Schichten der Darmwand, wobei zwischen den Entzündungsherden immer wieder gesunde Stellen liegen. Wenn die erkrankten Regionen abheilen, hinterlässt die Entzündung Narben, die den Darm verengen. Die vernarbten Abschnitte verursachen wiederholt Darmverschlüsse. Zusätzlich bilden sich abgekapselte Eiteransammlungen (Abszesse) und fehlerhafte Verbindungsgänge (Fisteln) zu benachbarten Geweben (andere Darmabschnitte, Blase, Bauchhaut). In entzündeten Darmabschnitten werden Nahrungsbestandteile nicht mehr ausreichend aufgenommen.

Welche Beschwerden können auftreten?

Morbus Crohn verläuft entweder chronisch, das heißt die Beschwerden dauern länger als sechs Monate, oder schubweise. Dann verschwinden die Symptome vollständig, kommen aber nach einer bestimmten Zeit wieder. Die Wahrscheinlichkeit, einen Rückfall zu erleiden, beträgt nach einem Jahr 30 Prozent, nach zwei Jahren steigt sie auf 40 Prozent.

Je nachdem, wie weit sich die Krankheit im Darm ausgebreitet hat, sind die Beschwerden sehr unterschiedlich. Viele Patienten haben über eine längere Zeit hinweg nur geringe Symptome, und es vergehen oft Jahre, bevor die Erkrankung erkannt wird.

* Durchfall (drei- bis sechsmal am Tag), meist ohne Blut

* Schmerzen in der unteren rechten Seite des Bauchs – ähnlich einer Blinddarmentzündung

* Leichtes Fieber

* Appetitlosigkeit

* Allgemeines Krankheitsgefühl

* Beschwerden außerhalb des Verdauungstrakts: Gelenksentzündungen (25 Prozent der Patienten), Hautveränderungen wie Erythema nodosa (knotige und entzündliche Verdickungen der Haut) oder Aphthen (15 Prozent, Wundstellen der Mundschleimhaut), Augenentzündungen, Leberentzündung.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

In 40 Prozent der Fälle sind Fisteln im Afterbereich das erste Anzeichen eines Morbus Crohn.

Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsabnahme über mehr als drei bis vier Wochen sowie vor allem Fisteln und wiederkehrende Vereiterungen (Abszesse) im Unterleib und am Darm sind ein Hinweis auf Morbus Crohn. Um die Diagnose sicher stellen zu können, benötigt der Arzt:

* Eine Darmspiegelung (Ileoskopie und Koloskopie), bei der Gewebeproben entnommen werden.

* Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel

* Ultraschalluntersuchung (Sonographie)

* Blutuntersuchung (Entzündungszeichen und Blutverlust)

* Stuhluntersuchung auf Bakterien

Wie sieht die Behandlung von Morbus Crohn aus?

Der Arzt wird Ihnen Ratschläge zur richtigen Ernährung geben. Diese ist wichtig, damit Sie einen möglichen Mangel an Vitaminen, Eiweiß, Eisen, Nährstoffen ausgleichen können. Während eines akuten Schubs lindert eine ballaststofffreie Kost (Astronautennahrung) häufig die Beschwerden, bei besonders schweren Schüben wird über den Tropf ernährt und der gereizte Darm dadurch entlastet.

Behandlung mit Medikamenten

Nachdem die Ursachen des Morbus Crohn nicht ausreichend bekannt sind, können meist nur der Entzündungszustand gedämpft und die Beschwerden verringert werden. Oft lässt sich medikamentös über eine gewisse Zeit auch ein Rückfall vermeiden. Folgende Medikamente werden eingesetzt:

* Kortison (entzündungshemmendes Hormon) ist das wichtigste Medikament während eines akuten Schubs. Bei milden und mäßigen Beschwerden und wenn sich der Entzündungsort im unteren Teil des Dickdarms befindet, verschreibt Ihr Arzt Kortisonpräparate, die vor Ort wirken (Zäpfchen oder Einlaufpräparate). So verursachen das Kortison weniger Nebenwirkungen.

* Kortisonfreie, entzündungshemmende Mittel (Aminosalizylate) sind so hergestellt, dass sie gezielt bereits im Dünndarm oder erst im Dickdarm wirken. Sie sind bei Morbus Crohn nicht so wirksam wie bei der Colitis ulcerosa, weshalb sie auch zusammen mit Kortison verabreicht werden, wenn sich die Entzündung v

* Mittel, die das Immunsystem bremsen (Immunsuppressiva) werden bei schweren Verläufen eingesetzt. Wenn Kortison nicht ausreichend wirkt, zu hohe Nebenwirkungen verursacht oder aus einem anderen Grund nicht gegeben werden kann, weicht man ebenfalls auf dieses Medikament aus. Besonders bei Kindern und Jugendlichen müssen die unterschiedlichen Nebenwirkungen von Immunsuppressiva und Kortison sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Immunsuppressiva schützen auch vor einem Rückfall nach einer Operation und werden daher als Vorbeugung für das erste wichtige Jahr nach einem operativen Eingriff verschrieben.

* TNF-Antikörper Bei problematischen Verlauf des Morbus Crohn gibt es jetzt für manche Patienten ein neues, entzündungshemmendes Medikament Infliximab (TNF-Antikörper). Dieser Stoff bindet Botenstoffe (Zytokine) zwischen den Entzündungszellen und verhindert so eine Ausbreitung der Entzündungsreaktion. Neue Forschungen werden auf dem Gebiet des Weihrauchharzes (Boswellia serrata resina) gemacht. Der aktuelle Stand besagt, dass geringe Mengen die Krankheit verschlimmern können, höhere Dosen jedoch verbessern. Entsprechende Produkte sind nur im Ausland im Handel (Indien), können aber von jeder Apotheke auf Rezept importiert werden.

* Antibiotika kommen nur dann zum Einsatz, wenn in Fisteln und Abszessen gleichzeitig eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung vorliegt.

Operative Eingriffe

Trotz dieser Behandlungsmöglichkeiten mit Medikamenten ist innerhalb der ersten zehn Krankheitsjahre bereits bei 80 Prozent der Patienten ein chirurgischer Eingriff nötig, bei vielen muss der Eingriff wiederholt werden.

* Verengte Stellen im Darm werden mit einem Ballon aufgedehnt

* Fisteln müssen verschlossen, Abszesse aufgeschnitten werden

* Der Chirurg entfernt stark befallene Darmabschnitte. Dieser Eingriff wird erst bei schwerwiegenden Komplikationen (Darmdurchbruch, Bauchfellentzündung, Darmverschluss) durchgeführt. Wer sich öfter dieser Operation unterziehen muss, kann als Nebenwirkung unter Durchfällen auf Grund fehlender Gallensäuren leiden (erhöhtes Risiko von Gallen- und Nierensteinen, Mangel an fettlöslichen Vitaminen und an Vitamin B12 – wichtig für die Blutbildung).

Was können Sie selber tun?

Achten Sie auf Anzeichen einer Krankheitsverschlechterung, die sich in Form von Blut im Stuhl, neuen oder andersartigen Schmerzen und unerklärlichem Fieber bemerkbar machen.

Während eines akuten Schubs ist körperliche Ruhe wichtig. Zwischen den Schüben können Sie Ihrer gewohnten Arbeit nachgehen.

Bezüglich der Ernährung gibt es keine allgemeinen Einschränkungen. Achten Sie aber besonders auf eine gesunde Ernährung, da Sie auf Grund Ihres angegriffenen Darms schneller unter Mangelernährung leiden. Sollten Sie ein Lebensmittel nicht vertragen, müssen Sie es von Ihrem Speiseplan streichen. 30 Prozent der Patienten vertragen z. B. keinen Milchzucker (Laktose-Unverträglichkeit). In diesen Fällen empfiehlt sich eine Ernährung ohne Milch und Milchprodukte.

Oft nimmt die Krankheit einen alles bestimmenden Stellenwert im Leben der Patienten ein. Hier hilft möglicherweise eine Psychotherapie. Der Umgang mit der Krankheit und dem eigenen Wohlbefinden wird geschult und verringert nicht selten die Beschwerden.

Rat und Hilfe finden Sie bei Selbsthilfegruppen.

Prognose

Es gibt noch keine Heilung für Morbus Crohn, jedoch können die Beschwerden gelindert werden, und es bestehen auch jahrelange Phasen der Beschwerdefreiheit, bis sich die Krankheit erneut bemerkbar macht. Bei richtiger Behandlung hat die Mehrzahl der Patienten eine normale Lebenserwartung. Daher ist es wichtig, dass Sie einen erfahrenen Arzt Ihres Vertrauens aufsuchen.


Quellen
Deutsches Ärzteblatt 5/2004


Mein Cousine ist an Morbus Chron erkrankt, muss immer darauf achten was sie isst, damit es zu keinen weiteren Ausbruch kommt.

_________________
♥ Liebe Grüße Michi :mmh:

Glaube an Wunder, Liebe und Glück!
Schau nach vorn und nicht zurück!
Tu was du willst, und steh dazu;
denn dein Leben lebst nur du!
©by Michi



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  BeitragVerfasst: 07.12.2005, 16:30 Betreff des Beitrags:
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