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  BeitragVerfasst: 14.11.2006, 15:19 Betreff des Beitrags: Kopfläusebefall in Schulen und Kindergärten
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Die Hautparasiten lieben dicht behaarte Körperstellen. Läuse sind Parasiten der Haut, die sich gerne in dicht behaarten Bereichen aufhalten. Sie sind Blutsauger. In Abständen von zwei bis drei Stunden nehmen sie eine "Mahlzeit" zu sich. Die weiblichen Läusen legen Eier ab, die in Kapseln an die Haare angeklebt werden. Man nennt sie Nissen. Je nach Ort werden drei verschiedene Arten von Läusen unterschieden: Kopfläuse, Filzläuse und Kleiderläuse.

Der Befall von Läusen ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige Erkrankung. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen finden Sie hier


Der Biß der Kopflaus ist schmerzlos, juckt aber stark. Kopfläuse kleben ihre Eier an den Haaren an. Kopfläuse sind nur etwas zwei bis drei Millimeter lang. Am liebsten leben sie im dichten Haarbewuchs an der Kopfrückseite oder hinter den Ohren. Kopfläuse können die Farbe des Haares annehmen. Deshalb sind sie zuerst schwer zu erkennen. Ihre Lebensspanne (vom Ei bis zur geschlechtsreifen Laus) beträgt durchschnittlich 30 Tage. Sie ist abhängig von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit in der Umgebung und kann sich unter optimalen Bedingungen auf bis zu 18 Tage verkürzen. Kurz nach der Befruchtung legt eine weibliche Kopflaus ungefähr 50 bis 150 Eier. Die Eier sind weiß bis durchsichtig. Sie werden in den Nissen in Kopfhautnähe an den Haaren befestigt. Dazu wird eine Kitsubstanz produziert, die sehr haltbar ist. Der Biß einer Kopflaus ist schmerzlos. Die an der Bißstelle entstehenden Papeln jucken jedoch stark. Oft kommt es zu ekzemartigen Hauterscheinungen, die sich durch Kratzen noch verstärken. Dann kann ein zusätzlicher bakterieller Befall zu Lymphknotenschwellungen führen.

Nicht mangelnde Hygiene ist verantwortlich - Läuse werden durch Berührung und Nähe übertragen. Im Gegensatz zu der früher vorherrschenden Meinung, hat die Übertragung von Läusen wenig mit den hygienischen Verhältnissen zu tun. Läuse können nicht springen, dafür sind sie sehr schnelle Läufer. Sie gelangen von einem Menschen zum anderen, wenn sich z. B. die Kopfhaare berühren. Auch ausgeliehene Mützen, Hüte und Schals können Läuse "mitbringen". Ein ausgefallenes Haar, das mit Nissen behaftet ist, überträgt Läuse ebenso, wie ein geliehener Kamm. Gerade Kopfläuse sind heute durch das ausleihen von Kleidungsstücken wieder weiter verbreitet. An Garderoben hängen Kleidungsstücke eng beieinander. Da kann sich eine Kopflaus bequem von einem Kleidungsstück zum nächsten begeben. Deshalb sind in Schulen und Kindergärten oft große Gruppen befallen. Aber auch die Häufung in Familien beruht auf derselben Ursache.

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  BeitragVerfasst: 14.11.2006, 15:20 Betreff des Beitrags:
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Läusemittel töten Läuse ab. Im Gegensatz zu früher verliert man heute bei der Behandlung von Läusen nicht mehr seine Haare. Moderne Läusemittel töten die Läuse ab. Es gibt unterschiedliche Wirkstoffe, z. B. Malathion, Allethrin oder Carbaryl. Meistens sind die Wirkstoffe in speziellen Shampoos enthalten.


Nissen müssen nach einem Essigbad aus dem Haar herausgekämmt werden. Die Waschungen müssen nach einigen Tagen wiederholt werden. Oft werden nicht alle Läuse abgetötet. Außerdem können in den Nissen noch Eier überlebt haben. Nach der Behandlung sind die Nissen leer. Sie kleben aber immer noch am Haar fest. Um sie zu lösen, wird das Haar mit Essigwasser gewaschen. Danach lassen sich die Nissen mit einem Läusekamm (der hat sehr enge Zinken) herauskämmen.


Läusemittel nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden. Läusemittel sind giftig. Schließlich töten sie Lebewesen. Deshalb sollte die Behandlung unbedingt unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Das ist ganz besonders bei Kindern und Säuglingen wichtig. Bei aufgekratzten Hautstellen ist zudem noch die Gefahr groß, daß das Läusemittel in den Körper eindringt. Dann kann es zu Komplikationen kommen. Aus diesem Grund wird z. B. bei Säuglingen auch oft eine stationäre Behandlung befürwortet.


Kleidungsstücke müssen entlaust werden. Kleidungsstücke müssen von Läusen befreit werden, damit eine erneute Übertragung verhindert wird. Das kann durch Hitze-Sterilisation (Waschen siehe Selbsthilfe) oder durch Kühllagerung geschehen. Die Kühllagerung muß mindestens 14 Tage erfolgen.


Die gesamte Wohngemeinschaft muß behandelt werden. Eine Läusebehandlung kann nur erfolgreich sein, wenn die gesamte Wohngemeinschaft behandelt wird. Ist in einer Familien das Kind betroffen, so müssen auch beide Eltern mitbehandelt werden. Nur so kann das Herumreichen der Parasiten verhindert werden.



Selbsthilfe
Keine falsche Scham: Informieren Sie Ihre Umgebung. Durch die Art der Übertragung haben es Läuse leicht. Falsche Scham führt aber häufig ebenfalls zu unnötigen Übertragungen. Wenn Sie in Ihrer Familien einen Läusebefall feststellen, sollten sie insbesondere Kindergarten, Schule und die nahen Freunde informieren. So können sie die Verbreitung eindämmen. Oft finden sich dort auch Betroffene. Wer wen angesteckt hat, läßt sich sowieso nicht feststellen. Also keine falsche Scham.


Auswaschen oder Aushungern - Läuse müssen auch auf Gegenständen getötet werden. Kopfläuse sterben ab, sobald sie einer Temperatur von über 51 Grad Celsius ausgesetzt sind. Das bedeutet, Sie müssen Haarbürsten, Haarschmuck, Kämme usw. in entsprechend heißes Wasser legen. Handtücher, Bettwäsche, Mützen, Schals etc. müssen bei 60 Grad gewaschen werden. Sie können die Kopfläuse auch "aushungern". Dazu legen sie die Gegenstände in einen gut verschlossenen Plastiksack und bewahren ihn mindestens zwei Wochen lang, so warm wie möglich, auf.


Haare weg - Läuse weg! Wer nichts gegen einen Radikalschnitt hat, kann sich auch die Haare ganz kurz schneiden. Dann sind alle Nissen und Kopfläuse auf der Stelle weg. Ihnen ist es dann zu "luftig". Notwendig ist das aber nicht.

Quelle: http://www.medizinfo.de

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  BeitragVerfasst: 14.11.2006, 15:35 Betreff des Beitrags:
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und so sehen diese Parasiten aus:

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Die Kopflaus hat im Gegensatz zu den anderen Tierläusen pigmentierte Augen, einen relativ kurzen Rüssel und fünfgliedrige Antennen. Die Beine sind sehr gut für das Klammern und Fortbewegen an Haaren geeignet. Der sehr druckfeste Körper widersteht einer Belastung von bis zu einem Kilogramm und ist etwa 2 bis 3,5 mm lang. Ihr Erscheinungsbild ist durchsichtig gräulich, nach dem Blutsaugen jedoch eher bräunlich bis rötlich. Die optimalen Lebensbedingungen hat die Laus bei etwa 28 °C, ab Temperaturen von 22 °C verlangsamt sich ihre Entwicklung, und bei 10 °C kommt sie fast zum Stillstand.

Vorkommen
Die Kopflaus ist ein Parasit, der vor allem in der menschlichen Kopfbehaarung lebt, besonders in der Nacken-, Ohren- und Schläfengegend. Vereinzelt kommt die Laus auch in den Augenbrauen und Barthaaren vor. Sie überlebt sowohl auf einem ungepflegten als auch auf einem gut gepflegten und häufig gewaschenen Kopf. Läuse und deren Larven sind nur schwer zu entdecken; meist sieht man eher ihre Eier, die so genannten Nissen. Ein Kamm mit sehr eng angeordneten Zinken (ein Nissenkamm) befördert die Läuse und, nach einer Vorbehandlung, auch die Nissen aus dem Haarkleid heraus: Da sich die Laus bei Temperaturen von etwa 28 bis 29 °C am wohlsten fühlt, hält sie sich meist nahe der Kopfhaut auf und verlässt nur ungern die oben genannten Bereiche des Kopfes.

Ernährung

Die Kopflaus ernährt sich ausschließlich von menschlichem Blut. Kann sie keine Nahrung finden, so trocknet sie - je nach Temperatur - nach ein bis mehreren Tagen aus. Ungefähr alle zwei bis drei Stunden sticht eine Laus ihren Stechrüssel zum Blutsaugen in die Haut, wobei sie jeweils etwas Speichel in der Haut hinterlässt, der das Blut am vorzeitigen Gerinnen hindert. Dieser Speichel führt häufig zu Juckreiz, und als Folge von Verunreinigungen beim Einstechen des Rüssels sowie als Folge des Kratzens kann es zu Entzündungen kommen. Eitrige Hautausschläge und in schweren Fällen eine Schwellung der Lymphknoten sind möglich.

Fortpflanzung

Nach ihren Blutmahlzeiten legt die geschlechtsreife weibliche Laus täglich etwa vier bis zehn Eier (Nissen) - insgesamt bis zu 270 Stück. Sie kann aber auch bei Zimmertemperatur nach bis zu zwei Tagen ohne weitere Blutmahlzeit noch voll entwicklungsfähige Eier legen. Die Eier sind etwa 0,8 mm lang, oval, gräulich bis weiß und werden von der Laus sehr fest in der Nähe der Haarwurzel ans Haar geklebt; erst bei einer Temperatur von weniger als 12 °C findet keine Eiablage mehr statt. Bei einem Befall des Kopfes mit Läusen sind zunächst einzelne Nissen vorhanden, bei starkem Befall werden diese wie Perlen an einer Schnur an den Haaren aufgereiht. Nach etwa acht Tagen schlüpft die Larve, die sich dreimal häutet und nach weiteren 10 bis 12 Tagen geschlechtsreif ist. So kann etwa alle drei Wochen eine neue Generation entstehen, was zu einer sehr schnellen Vermehrung führt. Weibchen werden etwa 30 bis 35 Tage alt, Männchen leben etwa 15 Tage.

Die Kopflaus als Parasit

Übertragung


Der Hauptgrund für die immer noch häufige Verbreitung von Läusen ist, dass die Betroffenen oft nicht genügend über die Vermehrung, die Übertragungswege und über die Bekämpfung Bescheid wissen. Erleichtert wird die Ausbreitung der Kopflaus vor allem, wenn viele Menschen auf engstem Raum zusammenleben. Bei zusätzlich mangelnder Körperhygiene wird eine Ausbreitung zwar deutlich verstärkt, jedoch ist einzig die mit der Kopflaus verwandte Kleiderlaus ein Zeichen für mangelnde Sauberkeit. Dennoch hält sich der Glaube, dass auch der Kopflausbefall in erster Linie etwas mit mangelnder Sauberkeit zu tun hätte.

Die Übertragung der Kopflaus von Mensch zu Mensch geschieht normalerweise durch direkten Haarkontakt, also zum Beispiel beim Schmusen, Kuscheln oder Necken und wenn Kinder die Köpfe „zusammenstecken“. Aufgrund dieses Übertragungsweges kommt es besonders häufig in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten zur Verbreitung der Kopfläuse.

Läuse können weder springen noch fliegen und überleben ohne Kontakt zu einem Menschen nicht lange. Daher verbreiten sich Kopfläuse (im Gegensatz zu den Kleiderläusen, die jedoch fast nie auf dem Kopf vorkommen) nur in sehr seltenen Ausnahmefällen über Kopfbedeckungen, Kleidungsstücke oder Kopfkissen. Allerdings können sie zum Beispiel in Bürsten, Kämmen, Hüten oder Kissen rund einen Tag überleben und sich daher auch über diese Gegenstände weiterverbreiten.

Bekämpfung

Entgegen populärer Meinung haben Hygiene und häufiges Waschen der Haare keinen Einfluss auf den Läusebefall. Nissen sind durch einfache Haarwäsche nicht zu entfernen und lassen sich auch nicht ohne weiteres abstreifen. Ebenso sind Saunaaufenthalte, Fönen des Haares oder Benutzung von Trockenhauben keine Bekämpfungsmittel und führen möglicherweise sogar zu einer zusätzlichen Kopfhautschädigung. Zur erfolgreichen Bekämpfung der Kopfläuse sind verschiedene Methoden bekannt: Zuerst ist der Nissenkamm ein wichtiges Mittel um gegen die Läuse vorzugehen. Zum leichten Auffinden der Kopfläuse und ihrer Nissen empfiehlt es sich, die Haare mit einem Nissenkamm über einem großen Bogen weißem Papier sehr sorgfältig auszukämmen. Auf dem Papier kann man danach sowohl Haare, an denen Nissen kleben, als auch Läuse relativ gut erkennen.

Im Handel sind ferner insektizidhaltige Shampoos, Gels und Sprays zur Bekämpfung erhältlich.

Jede der im Folgenden genannten Bekämpfungsmethoden sollte streng nach den Vorgaben der Hersteller durchgeführt werden. Bei Anwendung eines Läusegiftes ist eine Wiederholungsbehandlung nach acht bis zehn Tagen anzuraten, weil die Gifte nicht auf die Eier wirken und während dieser Zeit noch Läuse nachschlüpfen können. Unterlässt man die Wiederholungsbehandlung, paaren sich die nachgeschlüpften Läuse und beginnen erneut Eier zu legen; die Behandlung war dann vergeblich.

Mechanische Entfernung

Nissenkamm
Bild

Das regelmäßige Kämmen mit dem Nissenkamm während einer Zeitspanne von mindestens (!) acht Tagen ist bei allen hier vorgeschlagenen Behandlungen eine wichtige Begleitmaßnahme, nicht zuletzt um zu kontrollieren, ob man die Läuse und ihre Eiablagen wieder los geworden ist. Dabei werden die nassen Haare gründlich mit dem Kamm durchkämmt. Wenn der Kamm Nissen oder Läuse erwischt hat, sollte er gründlich abgespült werden, bevor das Kämmen fortgesetzt wird. Ein Kurzhaarschnitt erleichtert sowohl das Waschen als auch das Erkennen der Läuse und Nissen und das Kämmen mit dem Nissenkamm, ist aber nicht unbedingt nötig. Es sollte nach Möglichkeit ein Kamm mit einem Zinkenabstand von weniger als 0,3 mm verwendet werden.

Ein neuartiger elektronischer Läusekamm aus den USA arbeitet mit einer Spannung zwischen den Zinken, die sowohl Nissen als auch Läuse bei Berührung sofort tötet. Gleichzeitig wird die Detektion durch einen Ton angezeigt. Die Spannung ist für den Menschen nicht wahrnehmbar und ungefährlich, der Betrieb erfolgt mit handelsüblichen AA-Batterien.

Das Kämmen als einzige Therapie anzuwenden ist aufwändig und unsicher, denn die Nissen sitzen teilweise dicht an der Kopfhaut; es ist daher schwierig, sie restlos zu entfernen. Ohne weitere Maßnahmen kommt es aufgrund übersehener Nissen eventuell doch zu einer weiteren Verbreitung.

Eine Vorbehandlung der Haare mit Essig tötet Läuse und Nissen nicht. Das Spülen der Haare mit Natriumhydrogencarbonat erleichtert das Auskämmen mit dem Nissenkamm.

Eine sichere Alternative zum Auskämmen ist die vollständige Rasur des Kopfes. Sie beseitigt die Läuse sowie die Nissen zuverlässig. Allerdings werden wohl die meisten Menschen aus ästethischen Gründen vor dieser Lösung zurückschrecken. Bei Kindern sollte man wegen der damit verbundenen Hänseleien grundsätzlich darauf verzichten.

Gegenstände, die intensiv mit dem Kopf in Berührung gekommen sind, sollten gereinigt werden; diese Maßnahme ergänzt aber nur die Behandlung der betroffenen Personen. Eine erneute Ansteckung, z. B. durch Nissen, kann so nicht verhindert werden. Schals, Mützen, Handtücher, Betttücher, Kopfkissenbezüge, Plüschtiere sollten bei mindestens 60 °C gewaschen oder für zehn Minuten im Trockner behandelt werden. Wenn das Waschen nicht möglich ist, kann man die Gegenstände für zwei Wochen bei Zimmertemperatur in einem dichten Plastikbeutel einschließen oder einen Tag lang bei -15 °C in der Gefriertruhe lagern.

Chemische Entfernung

Zur Behandlung der Haare sind einige Mittel mit unterschiedlichen Wirkstoffen und Wirkweisen erhältlich. Da die Eier bei allen Methoden nicht sicher abgetötet werden, muss die Behandlung nach acht Tagen wiederholt werden, um auch die neu geschlüpften Tiere zu treffen. Die hier genannten Mittel sind zum Teil nur in Apotheken erhältlich und mitunter rezeptpflichtig. Grundsätzlich sollten chemische Mittel aufgrund möglicher Nebenwirkungen nur angewendet werden, wenn auch wirklich ein Lausbefall vorliegt. Ein Arzt kann dies überprüfen und auch Behandlungshinweise geben.

In wissenschaftlichen Studien wurde belegt, dass ein Teil der Kopfläuse schon gegen den Wirkstoff Pyrethroid resistent geworden ist: Bei 3.000 englischen Schülern wurde in über 80 Prozent der Fälle eine Resistenz nachgewiesen. Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine Studie aus Israel.[3]. Daher sollte man den Behandlungserfolg überprüfen, indem man, wie unter „Mechanische Entfernung“ beschrieben, einen Nissenkamm verwendet und ggf. ein Mittel mit anderem Wirkstoff anwendet.

Amtlich zugelassen sind mehrere Mittel:

Rezeptpflichtige Mittel


* Jacutin-Gel und Quellada H Shampoo: Sie enthalten als Wirkstoff Lindan. Lindan kann die Nerven schädigen und bei Kindern zu Krampfanfällen führen!

Frei verkäufliche apothekenpflichtige Mittel

*
o Infectopedicul enthält als Wirkstoff das Pyrethroid Permethrin. Nur zu diesem Mittel existieren Studien in Deutschland. Die Zeitschrift Öko-Test hat es in einem Produktvergleich im März 2006 zwar als am besten wirksam empfohlen, allerdings nur mit der Note ausreichend, denn die Ökotester äußerten Bedenken wegen der (allerdings sehr geringen) giftigen Wirkung auch auf Warmblüter wie den Menschen. Die Autoren von Ökotest bedauerten, dass zum Zeitpunkt des Testes keine bessere Alternative zur Verfügung stand.
o Goldgeist forte enthält aus Chrysanthemen gewonnenes Pyrethrum; zusätzlich ist der synthetische „Wirkungsverstärker“ Piperonylbutoxid vorhanden; weiterhin Chlorkresol, ein Chlorphenol, sowie in großen Mengen Diethylenglykol. Allerdings sind die meisten Kopfläuse inzwischen gegen dieses Mittel resistent. Außerdem kennt jeder den charakteristischen Geruch von Goldgeist.
o Jacutin N Spray enthält das Pyrethroid Allethrin, kombiniert mit Piperonylbutoxid.

Weitere am Markt erhältliche Mittel (frei verkäuflich)

* Mosquito Läuse-Shampoo (Sojaöl, Kokosölderivate). Es wirkt rein mechanisch, indem es die Tracheen der Läuse verkleben soll.
* Aesculo Gel "L"; verspricht das Gleiche wie Mosquito Läuse-Shampoo durch Kokosöl.
* Neem-Shampoos
* Niemolind - cremige Lotion gegen Kopfläuse (Niemöl, Teebaumöl, Lavendelöl)

Bekannte Nebenwirkungen der Inhaltsstoffe
* Arzneimittel mit Pyrethrum und Pyrethroiden wurden klinisch getestet und gelten daher bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als sicher. Je zahlreicher und je weniger genau definiert aber die Inhaltsstoffe sind (Pflanzenextrakte!), desto größer ist das Nebenwirkungsrisiko (u.a. allergische Reaktionen). Die häufigste Nebenwirkung ist Juckreiz und Brennen der Kopfhaut. Sehr selten kommt es zu Übelkeit und Kopfschmerzen.
* Kosmetika, frei verkäufliche Medizinprodukte und ähnliches, auch aus der Apotheke: Sie sind häufig weniger genau erforscht als verschreibungspflichtige Arzneimittel, ihre Anwendung kann folglich weniger sicher sein. Besonders gute Verträglichkeit aufgrund der „natürlichen“ Herkunft ihrer Inhaltsstoffe ist ein weit verbreiteter Irrglaube, der durch die fehlende Dokumentation von Nebenwirkungen immer weiter genährt wird - auch Naturstoffe können bekanntlich beispielsweise Allergien auslösen.
* Chlorkresol erhöht das Risiko einer allergischen Hautreaktion.
* Diethylenglykol ist eine in hoher Dosis toxische, auch als Frostschutz eingesetzte Substanz.

Vergleich mechanischer und chemischer Entfernung

Voraussetzung für eine erfolgreiche mechanische Entfernung ist die richtige Kämmtechnik und ein geeigneter Läusekamm mit eng stehenden Zinken. In einer Studie haben Hill et al. von der London School of Hygiene and Tropical Medicine 2005 die rein mechanische Entfernung, also das Kämmen von nassen Haaren (Kämmmethode), mit der rein chemischen Entfernung verglichen, d. h. unter Einsatz von Läusemitteln (Insektiziden) mit den Wirkstoffen Malathion oder Permethrin. Ergebnis: Nach 15 Behandlungstagen wiesen 57 Prozent der Probanden der Kämmmethode keine Läuse und Nissen mehr auf, jedoch waren nur 13 Prozent der chemisch behandelten Probanden läusefrei. In dieser Arbeit war die Kopflausentfernung mit einem speziellen Nissenkamm und der richtigen Kämmtechnik effektiver als eine Behandlung mit chemischen Mitteln. Dieses Ergebnis erklärten die Forscher mit der zunehmenden Resistenz der Kopfläuse gegenüber den häufig verwendeten Insektiziden. Andere Autoren fanden jedoch komplett gegenläufige Ergebnisse, in ihren Studien waren die chemischen Wirkstoffe dem Kämmen überlegen. Wahrscheinlich kommt es sowohl auf die Kämmtechnik und die verwendeten chemischen Präparate auf der einen Seite als auch auf die lokale Resistenzsituation auf der anderen Seite an.

Wichtige Hinweise

* Kinder im Säuglingsalter, Kleinkinder, Schwangere und stillende Mütter sowie Allergiker sollten vor Anwendung eines chemischen Mittels unbedingt einen Arzt konsultieren.
* Niemals Kinder in diesen Mitteln baden, die Läuse sitzen nur auf dem Kopf.
* Kopflausbefall ist in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) für den behandelnden Arzt keine meldepflichtige Erkrankung. Man sollte jedoch alle Personen informieren, die sich möglicherweise angesteckt haben oder von denen man vermutet, dass sie die Läuse in Umlauf gebracht haben, um so eine weitere Ausbreitung und Rückübertragung zu verhindern. Ein Besuch des Hausarztes, der dann gegebenenfalls spezielle Shampoos zur Bekämpfung verschreiben kann, ist immer anzuraten.
* In Übereinstimmung mit dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) §4 Abs. 1 und 2 hat das Robert Koch-Institut die Regelung erarbeitet, dass - im Fall des Besuchs einer Gemeinschaftseinrichtung für Kinder und Jugendliche - die Erziehungsberechtigten verpflichtet sind, den Befall dort zu melden und die Durchführung einer ärztlichen Behandlung zu bestätigen. Ein ärztliches Attest zur Bestätigung des Behandlungserfolges ist bei erstmaligem Befall zur Wiederzulassung für die Gemeinschaftseinrichtung nicht erforderlich, wohl aber bei wiederholtem Kopflausbefall innerhalb von 4 Wochen.

Die Kopflaus als Krankheitsüberträger

Unter schlechten hygienischen Bedingungen kann die Kopflaus an jedem Ort, besonders aber in den Tropen, das bakterielle Fleckfieber (Flecktyphus, Läusefieber), (Erreger: Rickettsien, Rickettsia prowazecki), auf den Menschen übertragen. Die Übertragung erfolgt durch Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion mit den Exkrementen der Laus oder durch zerdrückte Tiere, besonders wenn sie in die Bisswunde oder andere Hautwunden beim Kratzen hinein gerieben werden. Weiterhin können - regional unterschiedlich - noch folgende Krankheiten übertragen werden: Wolhynisches Fieber, auch Fünftagefieber genannt (Erreger: Rochalimaea quintana); von Läusen übertragenes Rückfallfieber (Läuse-Rückfallfieber) (Erreger: verschiedene Borrelien u. a. Borrelia recurrentis); Scrub Typhus (Erreger: Rickettsia tsutsugamushi); Tularämie (Erreger: Bakterium Francisella tularensis).

Eine Gruppe von Forschern an der Universität Marseille um Prof. Didier Raoult vertritt die Ansicht, dass auch die Kopflaus neben der Kleiderlaus und dem Menschenfloh (Pulex irritans) bei Wirtswechsel als Überträger der Pest in Frage kommt, da alle genannten Parasiten Pestbakterien aufnehmen können.

Quelle: Wikipedia

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