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Gedichte von Heinz Erhardt https://www.michis-backforum.de:443/viewtopic.php?f=185&t=27417 |
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Autor: | Michi [ 29.08.2014, 14:36 ] |
Betreff des Beitrags: | Gedichte von Heinz Erhardt |
Die Made von Heinz Erhardt Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde. Sie ist Witwe, denn der Gatte, den sie hatte, fiel vom Blatte. Diente so auf diese Weise einer Ameise als Speise. Eines Morgens sprach die Made: "Liebes Kind, ich sehe grade, drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol. So leb denn wohl! Halt, noch eins! Denk, was geschah, geh nicht aus, denk an Papa!" Also sprach sie und entwich. - Made junior aber schlich hinterdrein; doch das war schlecht! Denn schon kam ein bunter Specht und verschlang die kleine fade Made ohne Gnade. Schade! Hinter eines Baumes Rinde ruft die Made nach dem Kinde .... |
Autor: | Michi [ 29.08.2014, 14:39 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Gedichte von Heinz Erhardt |
Der Kabeljau Das Meer ist weit, das Meer ist blau, im Wasser schwimmt ein Kabeljau. Da kömmt ein Hai von ungefähr, ich glaub’ von links, ich weiß nicht mehr, verschluckt den Fisch mit Haut und Haar, das ist zwar traurig, aber wahr. --- Das Meer ist weit, das Meer ist blau, im Wasser schwimmt kein Kabeljau. |
Autor: | Michi [ 29.08.2014, 14:39 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Gedichte von Heinz Erhardt |
Die Kuh Auf der saftiggrünen Wiese weidet ausgerechnet diese eine Kuh, eine Kuh. Ach, ihr Herz ist voller Sehnen, und im Auge schimmern Tränen ab und zu, ab und zu. Was ihr schmeckte, wiederkaut se mit der Schnauze, dann verdaut se und macht Muh, und macht Muh. Träumend und das Maul bewegend schaut sie dämlich in die Gegend grad wie du, grad wie du. |
Autor: | Michi [ 29.08.2014, 14:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Gedichte von Heinz Erhardt |
Die Eule Eine Eule saß und stierte auf dem Aste einer Euche. Ich stand drunter und bedachte, ob die Eule wohl entfleuche, wenn ich itzt ein Steunchen nähme und es ihr entgegenschleuder’? Dieses tat ich. Aber siehe, sie saß da und flog nicht weiter. Deshalb paßt auf sie die Zeule: Eule mit Weule! |
Autor: | Michi [ 29.08.2014, 14:42 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Gedichte von Heinz Erhardt |
Die polyglotte Katze Die Katze sitzt vorm Mauseloch, in das die Maus vor kurzem kroch, und denkt:"Da wart nicht lang ich, die Maus, die fang ich!" Die Maus jedoch spricht in dem Bau: "Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau! Ich rühr mich nicht von hinnen, ich bleibe drinnen!" Da plötzlich hört sie - statt"miau" - ein laut vernehmliches"wau-wau" und lacht:"Die arme Katze, der Hund, der hatse! Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen, anstatt vor meinem Loch zu sitzen!" Doch leider - nun, man ahnt’s bereits - war das ein Irrtum ihrerseits, denn als die Maus vors Loch hintritt - es war nur ein ganz kleiner Schritt - wird sie durch Katzenpfotenkraft hinweggerafft! - - - Danach wäscht sich die Katz die Pfote und spricht mit der ihr eignen Note: "Wie nützlich ist es dann und wann, wenn man ’ne fremde Sprache kann ...!" Quelle / http://www.heinzerhardt.com/ |
Autor: | Heimi [ 30.08.2014, 05:09 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Gedichte von Heinz Erhardt |
typisch Heinz Erhardt |
Autor: | Michi [ 30.08.2014, 09:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Gedichte von Heinz Erhardt |
Unvergesslich und gut |
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