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Wissenswertes über Demenz
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Autor:  Michi [ 20.01.2010, 14:05 ]

Diagnostik

Wichtige Hinweise zur Differentialdiagnose und zur Auswahl der bildgebenden Untersuchungsverfahren liefert die Krankengeschichte, wobei besonders die Angaben der Bezugspersonen zu berücksichtigen sind. Dem Betroffenen selbst fallen seine Gedächtnisstörungen oft nicht auf und/oder man kann kurzfristig bei Terminen in Hochform sein (bekanntes Phänomen bei Arztbesuchen). Andererseits ist es auch möglich, dass er seine Gedächtnisstörungen im Rahmen einer depressiven Verstimmung überschätzt. Technische Untersuchungen wie beispielsweise die Kernspintomografie oder Computertomografie des Kopfes oder die Elektroenzephalografie sind auch zur Differenzierung von anderen Gehirnerkrankungen sinnvoll. Um keine behandelbare Ursache zu übersehen, sollten zumindest die folgenden Blutuntersuchungen vorliegen: Blutbild, Vitamin B12-Spiegel, Blutzucker, Leberwerte, Nierenwerte, Elektrolyte, Schilddrüsenhormone, CRP. Hilfreich zur Erhärtung eines ersten Verdachtes und auch zur Überprüfung des Fortschreitens einer Demenz sind neben der Krankengeschichte zunächst einfache psychometrische Testverfahren wie der MMSE = Mini-Mental State Examination, der Uhrentest oder der DemTect. Solche einfachen und schnell durchführbaren Tests können dann auch zu Verlaufsuntersuchungen eingesetzt werden, zum Beispiel, um das Ansprechen auf Medikamente oder Therapieverfahren zu überprüfen. Ein an ausgewählten Zentren etabliertes bildgebendes Verfahren zur Diagnose und Differentialdiagnose der Demenz ist die PET mit FDG [21]. Damit lassen sich auch schon in Frühstadien Orte im Gehirn mit vermindertem Glucosestoffwechsel nachweisen und so eine Demenz vom Alzheimertyp oder eine frontotemporale Demenz (Morbus Pick) nachweisen. Demenzen durch Depressionen zeigen ein anderes Aktivitätsmuster im PET. Zur Diagnose von Demenzen, die mit extrapyramidal motorischen Störungen einhergehen, wird die Szintigraphie mit J123 beta-CIT oder DAT-Scan, die J123-IBZM Szintigraphie und die PET mit L-Dopa eingesetzt. Damit kann ein Morbus Parkinson, die Multisystematrophie, eine progressive supranukleäre Blickparese und ein essentieller Tremor abgegrenzt werden.
Differentialdiagnostik [Bearbeiten]

Manche psychischen und neurologischen Störungen können leicht mit einer Demenz verwechselt werden, z. B. folgende:

* Depression
* Einfache „Altersvergesslichkeit“
* Verweigerung und Vermeidungsverhalten
* Deprivationserscheinungen bzw. Hospitalismus mit Regression (z. B. in Altersheimen)
* Leichte kognitive Störung des Alters (unter der Chiffre ICD-10 F06 Organische psychische Störungen)
* Mangel an Vitaminen und Mineralien (z. B. Vitamin B12, Perniziöse Anämie)
* Schlaganfall
* Gehirntumore
* Störungen des Stoffwechsels (beispielsweise Unterzuckerung bei Diabetikern, Entgleisungen des Nierenstoffwechsels etc.)
* Neurologische Störungen wie etwa das Apallische Syndrom, das Wachkoma, das Locked-in-Syndrom und der akinetische Mutismus
* Delir
* Geistige Behinderung
* Psychose und Wahn (z. B. Schizophrenie, Manie und psychotische Depression)
* Schwerer Autismus (Kanner-Syndrom) mit Mutismus
* Einfacher Mutismus
* Einfache Aphasie
* Flüssigkeitsmangel (Exsikkose)

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