Michis-Backforum
https://www.michis-backforum.de:443/

Erziehung
https://www.michis-backforum.de:443/viewtopic.php?p=26352#p26352

Autor:  Michi [ 28.10.2005, 10:30 ]

Der Babysitter

Ein Babysitter kommt zu Ihnen ins Haus und fügt sich ins familiäre Leben ein. Das bedeutet weniger Stress für Ihr Kind, da es in seiner vertrauten Umgebung bleibt.
Ein Babysitter kostet ca. 5-8 Euro pro Stunde. Babysitter finden Sie über das Internet, über soziale Einrichtungen wie Familienbildungsstätten und über Inserate und Aushänge.
Klären Sie erst alle Formalitäten: Lassen Sie sich den Personalausweis zeigen und fragen Sie nach Kursen, Erfahrung mit Kindern etc.
Falls die Chemie zwischen Eltern, Kind und Babysitter stimmt, können Sie dann alles Wesentliche besprechen. Einigen Sie sich über die Betreuungszeiten, das Honorar und teilen Sie dem Babysitter mit, welche Regeln im Haus gelten. Besonders ausführlich sollten die Informationen über die Kinder ausfallen: Vorlieben, Eigenheiten und Einschränkungen (Lebensmittel, Fernsehen) sollte der Babysitter kennen.

Eine Babysitter Checkliste (PDF), (am besten eine für jedes Kind) kann hier sehr hilfreich sein.

Fragen an Ihren Babysitter:

* Warum ist er/sie Babysitter?
* Welche Erfahrungen hat er/sie?
* Hat er einen Kurs in Babypflege absolviert?
* Hat er eine private Haftpflichtversicherung?
* Hat er/sie Kenntnisse in Erster Hilfe?
* Kann er die Kinder beschäftigen?

Sonstiges:

Ist er
* ...verantwortungsbewusst?
* ...kontaktfreudig?
* ...zuverlässig?

Das macht einen guten Babysitter aus
Ob 16-jährige Schülerin, eine Tagesmutter oder die Leihoma: Fast jede Familie nimmt irgendwann einmal die Dienste eines Babysitters in Anspruch. Verständlicherweise ist die Auswahl nicht leicht, schließlich wollen Eltern ganz genau wissen, wem sie ihr Kind anvertrauen. Babywunder.de nennt Ihnen einige Kriterien, die Sie bei der Auswahl eines Babysitters beachten sollten.

Liebe, Liebe, Liebe
Ein guter Babysitter sollte jemand sein, der Kinder liebt. So banal dieser Satz klingt- Liebe zu Kindern ist das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Babysitters. In erster Linie kommt es nicht auf den Background an- Ihre Nachbarin, die selbst keine Kinder hat, kann ein besserer Babysitter sein als die ausgebildete Erzieherin.
Wer auch immer sich bei Ihnen als Babysitter vorstellt, versuchen Sie zuerst etwas über die Motivation dieses Menschen zu erfahren. Warum jobbt er/sie als Babysitter? Natürlich, um Geld zu verdienen, aber es sollte eben noch mehr sein. Um im Umgang mit Menschen gleich welchen Alters erfolgreich zu sein, genügen ausschließlich materielle Gründe nicht. Versuchen Sie im Gespräch herauszufinden, wie der Bewerber zu Kindern steht.
Sprechen Sie über Kinder ganz allgemein und auch über die Erfahrungen der Person, die sich um Ihr Kind kümmern möchte. Hören Sie auch auf das, was zwischen den Zeilen gesagt wird: Spüren Sie beim ihm/ihr Begeisterung, wenn es um Kinder und Babysitting geht. Spüren Sie, dass von diesem Menschen Wärme ausgeht? Wenn Sie diese Fragen bejahen, können Sie sich daran machen, mehr von dem Bewerber zu erfahren.

Engagement
Ihr zukünftiger Babysitter sollte bereit sein, mehr zu tun als seine " Zeit abzusitzen". Babysittung ist mehr als bloße Anwesenheit- es erfordert Engagement. Kontaktfreudig muss er sein und den Wunsch haben, sich mit dem Kind zu beschäftigen. Spielen gehört dazu ebenso wie das Vorlesen der Gute-Nacht Geschichte.
Wenn Ihr Babysitter die Bereitschaft mitbringt, die Vorlieben und Eigenheiten seines kleinen Schützlings kennen zulernen und zu respektieren ist das ein wichtiger Schritt zu einer guten Beziehung.

Verantwortung
In jedem Fall muss sich der Babysitter darüber im Klaren sein, dass er mehr ist als ein "Aufpasser". Auch wenn der Babysitter nur einmal im Monat oder einmal in der Woche für das Kind da ist, wird dieser Mensch zu einer Bezugsperson im Leben des Kindes. Daraus ergibt sich, dass Ihr Babysitter jemand sein sollte, der auch bereit ist, eine solche Bildung einzugehen.
Fatal für das Kind ist es, wenn der Babysitter aufhört, weil er keine Lust mehr hat. Sicherlich ist irgendwann die Trennung angesagt, es kommt aber darauf an, aus welchem Grund sie stattfindet. Mangelnde Motivation erspüren gerade Kinder sehr intensiv.
Da sie noch nicht differenzieren können ,beziehen manche Kinder eine Trennung dann auf sich, was wiederum negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl des Kindes haben kann. Ein geeigneter Kandidat für die Betreuung Ihrer Kinder sollte also willens sein, eine längere Zusammenarbeit einzugehen- und vor allem auch Nähe zuzulassen.

Die Chemie muss stimmen
Babysittung ist keine rein pragmatische Angelegenheit ,- würden Sie Ihrem Zwerg irgendjemanden vorsetzen, würde sich das bitter rächen. In Ruhe ausgehen wäre bei dieser Konstellation vermutlich nicht drin. Auch in der Beziehung Kind- Babysitter muss die Chemie stimmen. Es muss nicht zwangsläufig Liebe auf den ersten Blick sein-manches Herz will eben erst erobert werden. Lassen Sie Ihr Kind einige Zeit mit dem Babysitter allein, bleiben Sie aber in der Nähe. Beobachten Sie Ihr Kind und erfühlen Sie, wie es auf diesen (noch ) fremden Menschen reagiert. Wenn Sie anfängliche Ablehnung feststellen, muss das noch nichts heißen. Wenn Ihr Kind über einige Stunden mit dem Babysitter zusammen war, sollte aber schon eine deutliche Annäherung zu bemerken sein.

Einige Fähigkeiten muss der Babysitter schon mitbringen
Ein Babysitter sollte Geduld mitbringen. Das Wissen, das er benötigt, können Sie ihm beibringen. Windeln wechseln, kleine Spiele spielen, das Kind trösten und es beruhigen- all das sollte ein Babysitter können. Außerdem muss er über eine Portion Autorität mitbringen- ansonsten könnte das Haus Kopf stehen, wenn Sie wieder zurückkommen.
Liebevoll auf der einen Seite, mit der Bereitschaft sich auch durchzusetzen, wenn es nötig ist- das ist eine gute Mischung. Sicherlich ist es von Vorteil, wenn Ihr Babysitter einen Babysitter-Kurs absolviert hat, eine zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist es allerdings nicht.

Die Selbstverständlichkeiten
Eigentlich ist es selbstverständlich, soll aber trotzdem erwähnt werden: Zuverlässigkeit sollten Sie voraussetzen können, ebenso absolute Diskretion. Zu Ihrem Babysitter sollten Sie so viel Vertrauen haben können, dass Sie vor seinem Erscheinen nicht alle Schränke abschließen müssen.
Was in Ihrem Haus vor sich geht, sollte auch dort bleiben- ein Babysitter der seine subjektive Ansicht Ihrer Lebensverhältnisse in der Öffentlichkeit zum Besten gibt, ist für Sie kein Gewinn.

Das erste Mal ein Babysitter
Irgendwann ist es soweit: Nicht Mama oder Papa bringen den kleinen Wonneproppen ins Bett, sondern ein Babysitter. Da das Schlafengehen ein wichtiges (und bei manchen Kinder ein nicht ganz unproblematisches) Ritual ist, sollten Sie einige Punkte beachten, damit alles gut geht.

Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit
Damit Ihr Kind friedlich einschläft, obwohl Mama und Papa nicht in der Nähe sind, sollte es ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit aufbauen/haben. Das kann Ihr Kind natürlich nicht bei einer völlig fremden Person entwickeln. Den Babysitter, der Ihr Kleines abends ins Bett bringt, sollte es/Ihr Kind schon länger kennen. Machen Sie mit dem Babysitter einen Probelauf. Sie (oder er) bringt Ihr Kind ins Bett, obwohl Sie im Haus sind. Wenn alles glatt geht, werden Sie im "Ernstfall" viel beruhigter sein.
Klären Sie Ihren Babysitter in Ruhe über die Gepflogenheiten und die Vorlieben Ihrer Kinder auf: Bleibt ein Nachtlicht an? Welches Schmusetier darf beim Einschlafen nicht fehlen? Kann Ihr Kind nicht ohne die halb-zerrissene Schmusedecke einschlafen? All das sollte Ihr Babysitter wissen, damit das Zugbett-Bringen kein Fiasko wird.

Rituale beibehalten
Wenn Sie mit Ihrem Kind ein festes Ritual beim Einschlafen haben (erst Zähne putzen, dann eine Gute-Nacht-Geschichte und noch ein kleines Lied), sollte Ihr Kinder-Schlafwächter auch diese Reihenfolge beachten. Denn für Ihren Wonneproppen ist es ungewohnt, dass die Eltern nicht da sind, so sollte wenigstens alles andere wie immer sein.
Klären Sie mit dem Babysitter, was er tun darf, während die Kinder schlafen! Musik hören, Fernsehen, Zeitung lesen, Hausaufgaben machen usw.
Darf er/sie sich Getränke und Knabbereien nehmen? Beides sollten Sie bereit halten, es macht einen langen Abend erträglicher.
Teilen Sie dem Babysitter mit, wo Sie erreichbar sind (Name, Adresse, Telefonnummer). Wenn Sie telefonisch nicht erreichbar sind, weil Sie im Theater, im Konzert oder in anderen Veranstaltungen sind (kein Handy haben), geben Sie eine Alternative an. Vielleicht kann die Oma, die Tante oder die Nachbarin Ansprechpartner für den Babysitter sein.

Tränen kann es immer geben
Auch wenn Babysitter ganz toll mit Ihren Sprösslingen zurecht kommt, kann es trotzdem passieren, dass es in der ungewohnten Situation Tränen gibt. Kinder spüren schon früh, dass ihre Eltern am Abend nicht da sein werden. Rechnen Sie deshalb mit Komplikationen. Überlegen Sie vorher, wie Sie sich in dem Fall verhalten wollen: gehen oder bleiben?
Wenn Sie sich entscheiden, trotz Kindertränen zu gehen, lassen Sie sich nicht panisch machen und erklären Sie Ihrem Kind ohne besorgte Miene, dass Sie bald wieder da sein werden. Machen Sie selbst ein besorgtes Gesicht, wird das auf Ihr Kind "abfärben" und es wird glauben, dass wirklich Anlass zur Sorge besteht. So wird alles nur noch schlimmer.

Wegschleichen ist tabu!
Eines sollte jedoch tabu sein: Sich heimlich aus dem Haus schleichen! Wenn Ihr Kind aufwacht und feststellt, dass nur eine "fremde" Person im Haus ist, lässt es sich vermutlich nicht beruhigen. Mit einem solchen Verhalten schüren Sie beim Kind Verlustängste und es kann passieren, dass Ihr Kind massive Probleme mit dem Einschlafen bekommt.

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
http://www.phpbb.com/