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die Hauskatze
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Autor:  Michi [ 17.08.2007, 09:58 ]

Zucht

Bis ins 19. Jahrhundert hinein beschrieben „westliche“ Naturbeobachter der Hauskatze nur negative Eigenschaften wie diebisch, lieblos und hinterlistig zu. Edelkatzen hingegen wurden wegen ihrer Sanftmütigkeit gelobt. Buffon (1707–1788) fand beispielsweise wenig Gutes an der normalen Hauskatze, gab aber Tipps für die Zucht von Kartäuser, Perser und Angorakatzen. Daher gelten auch heute noch Rassekatzen als anhänglicher, häuslicher, ruhiger und intelligenter als Hauskatzen, was sich aber bei näherer Betrachtung als unzutreffend erwiesen hat. Hauskatzen kommen in allen Farbkombinationen, Augenfarben und in allen Felllängen vor. Rassekatzen sind Generationen lang auf ein bestimmtes Aussehen, Fellmuster und Verhalten hin selektiert worden.

Züchtung

Die Katzenzucht erfordert Geduld und gute Tierkenntnisse wie auch solide Kenntnisse der Vererbungslehre, wobei die Eigenwilligkeit und das Einzelgängertum von Katzen systematischen Zuchtversuchen entgegensteht. Um gesunde schöne Tiere zu erhalten, dürfen ihre Eltern keine vererbbaren Gesundheits- oder Schönheitsfehler haben. Die Zucht mit Katzen, welche erhebliche gesundheitliche Defekte vererben, stellt in Deutschland einen Verstoß gegen § 11b TSchG dar. (Im Gutachten Katzen-Qualzucht mussten viele Punkte gestrichen werden. Was Qualzucht ist oder nicht ist zur Zeit nicht definierbar.) Die meisten Vereine oder Verbände lassen nur „standardgemäße“ Katzen zur Zucht zu, welche auf einer Ausstellung in der offenen Klasse mindestens einmal die Formnote „vorzüglich“ erhalten haben.

Die Rassestandards werden durch internationalen Dachverbände wie FIFe, WCF, GCCF, CFA, TICA, denen nationale Zuchtvereine angeschlossen sind, verbindlich festgelegt, können sich aber je nach Dachverband geringfügig unterscheiden.

Die Katzenzucht hat und bringt immer wieder eine ganze Reihe von Katzenrassen hervor. Diese neuen Rassen sind dann bei den unterschiedlichen Dachverbänden zugelassen – oder auch nicht. Vorreiter bei der „Neuzulassung“ sind meist die amerikanischen Verbände wie TICA und die CFF, weniger die konservativeren Europäer.

Manche Perserkatzen mit ihrer deformierten Nasen- und Mundpartie haben z. B. oft Atemprobleme, schnarchen und haben Mühe, ihr Fressen aufzunehmen. Außerdem sind durch die platte Nase die Tränenkanäle abgedrückt, sodass ihre Augen ständig tränen. Daneben stellt die erbliche zystische Nierenerkrankung (polycystic kidney disease, PKD) bei dieser Rasse ein ernstes Problem dar. Bei der Maine Coon tritt in den sogenannten Showlinien häufig HD auf.

Genetik der Fellfarben

Alle Fellfarben der Katze beruhen auf zwei Farbstoffen: Eumelanin (Schwarz) und Phäomelanin (Rot). In der Streifenzeichnung der wilden Vorfahren kommen beide Farbstoffe vor.

Das Fellmuster der Katzen wird durch das Tabby-Gen bestimmt. Jede Katze hat die Veranlagung zu einer der typischen Fellmusterungen: getigert, gestromt, getupft oder getickt. Auch die einfarbige Katze wie die blaue Kartäuser hat eine solche Veranlagung, die aber von dem Non-Agouti-Gen (Abk. aa) maskiert wird.

Schwarze Katzen haben eine Mutation des Agoutilocus, durch die das Phäomelanin vollständig durch Eumelanin verdrängt wird, so dass die Fellzeichnung nicht mehr sichtbar ist. Roten Katzen fehlt jegliches Eumelanin. Da das Nonagoutigen bewirkt, dass Eumelanin am ganzen Körper das Phäomelanin verdrängt, hat es keine Auswirkung auf die Fellzeichnung roter Katzen, bei denen das Tabby-Muster immer zu sehen ist.

Beide Farben können durch andere Gene aufgehellt werden. So wird die Farbe Schwarz (black) durch eine Mutation des Braun-Locus zu schokolade (chocolate) und die Zimtfarbe (cinnamon) aufgehellt. Durch das Verdünnungsgen (maltese dilution, Abk. dd) verwandelt sich schwarz in blau (blue, die Farbe der Kartäuserkatze), chocolate in lilac (oder lavendel oder frost), cinnamon zu fawn und rot (orange) zu creme (cream). 1974 wurde ein weiteres Verdünnungsgen entdeckt, der Verdünnungs-Modifikator (Dilution modifier, Abk. Dm). Dieser verändert die Farben Blau, Lila und Fawn zu Caramel und Creme zu Apricot.

Weiße oder gescheckte Katzen entstehen dadurch, dass der Haut die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) fehlen, sind also ganz oder teilweise leuzististisch. Weiße Katzen sind häufig taub.

Eine so genannte Glückskatze, eine dreifarbige Katze, ist auf den ersten Blick als weibliche Katze zu erkennen, da sich das Gen für die Fellfarbe auf dem X-Chromosom befindet und da chromosomale Unterscheidung zwischen männlich und weiblich, gleich wie beim Menschen, entweder XX (weiblich) oder XY (männlich) ist, können manche weibliche Katzen auf einem X-Chromosom das Gen für die Fellfarbe schwarz-grau-weiß und auf dem anderen das Gen für die Fellfarbe rot-weiß besitzen und können so ein dreifarbiges Fell ausbilden.

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