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Küchenirrtümer: Mehl
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Autor:  Michi [ 29.09.2009, 09:32 ]

Küchenirrtümer: Mehl

Muss man Mehl vor dem Backen sieben? Wie gelingt eine Mehlschwitze
garantiert ohne Klümpchen? Butter erst heiß zerlassen und dann kaltes
Wasser hinzu oder anders herum? Ludger Fischer, Autor des Buches
"Kleines Lexikon der Küchenirrtümer", erklärt es wissenschaftlich
begründet.

Mehl *sauber* sieben?
*Bevor man sich ans Backen macht, wird das Mehl gesiebt.* Das ist
nicht nötig, meint Irrtumsexperte Ludger Fischer. Heute sei das
vollkommen überflüssig. Der Mythos stamme aus einer Zeit, in der das
Sieben des Mehls sinnvoll war, denn früher befanden sich im Mehl
gelegentlich Käfer oder auch Mäusekot. Das war nicht appetitlich und
darum wurde das Mehl zur Sicherheit noch einmal durchgesiebt. Außerdem
führten kleine Feuchtigkeitsschwankungen manchmal zum Verklumpen des
Mehls. Heutzutage ist das anders: Trennmittel im Mehl schützen vor
Verklumpung und das Lebensmittel wird heute hygienisch gelagert.

Lockerer Teig durch Sieben?
Ebenfalls, so Ludger Fischer, sei es ein Irrtum, dass das Durchsieben
des Mehls für lockerere Backwaren sorge. Die Idee dahinter ist, dass das
Mehl durchs Sieben mit Sauerstoff angereichert würde und so ein lockerer
Teig entsteht. Doch für die Lockerheit des Teiges sind allein
Treibmittel und Proteine verantwortlich. Eine Anreicherung mit
Sauerstoff ist nicht möglich.

Wie gelingt die Mehlschwitze?
Das Problem, mit dem Köche bei der Mehlschwitze zu kämpfen haben, ist
das Verkleben von Stärkekörnern im Mehl. Wenn diese sich miteinander
verbinden, entstehen kleine Klümpchen, die sich nicht mehr auflösen. Das
sieht eklig aus und ist im Mund sehr unangenehm. Soll die Mehlschwitze
nicht verklumpen, muss die Stärke verteilt werden, klärt Ludger Fischer
auf. Also erst Butter bei mittlerer Hitze zerlassen, dann Mehl hinzu
geben, gut rühren und quellen lassen und erst dann mit kaltem Wasser
ablöschen.

Mehltypen
Jeder kennt die Zahlen in den Typenbezeichnungen bei verschiedenen
Mehlsorten, kaum jemand weiß, was sie eigentlich bedeuten. Ludger
Fischer erklärt: Beim Verbrennen von 100 Gramm Mehl der Type 405 fallen
405 Milligramm Asche an, bei der Type 815 sind es entsprechend 815
Milligramm Asche. Wer ein besonders gutes und feines Mehl verwenden
will, sollte auf ein Weizenmehl Type 405 zurückgreifen oder auf
Roggenmehl der Type 815.

Quelle: WDR

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